Seid ihr gegen etwas oder für etwas?

Gemeinnützige Institutionen wollen etwas bewegen. Eine zentrale Frage dabei ist: Wie erzählen sie davon? Manche betonen klar, gegen was sie antreten. Andere stellen in den Vordergrund, was sie ermöglichen. Für Spender:innen und Förderstiftungen ist diese Unterscheidung alles andere als nebensächlich.

Kommunikation, die Missstände benennt

Eine bekannte Menschenrechtsorganisation spricht von ihrem “Kampf gegen Verletzungen der Grundrechte”. Eine internationale Hilfsorganisation betont, dass sie “dort aktiv wird, wo sonst niemand mehr hilft”. Auch kleinere Vereine formulieren oft: Wir sind gegen Armut, gegen Gewalt, gegen Einsamkeit.

Für Förderpartner schafft das Klarheit. Sie sehen sofort, warum Handeln notwendig ist. (Und Handlungsdruck ist oft der erste Auslöser für Unterstützung.) Die Sprache zeigt, welches Problem die Organisation löst und warum ohne sie eine Lücke bliebe.

Kommunikation, die Chancen aufzeigt

Andere Organisationen rücken die Lösung in den Vordergrund. Sie sprechen davon, Bildung zu ermöglichen, Perspektiven zu eröffnen oder Lebensräume zu bewahren. Unterstützer sehen damit, welches Ziel erreicht werden soll.

Diese Botschaften wirken motivierend. Sie geben ein Bild davon, wie die Gesellschaft durch die Arbeit der Organisation besser wird. (Und genau das wollen viele Spender:innen erleben: dass ihr Beitrag etwas Positives in Gang setzt.)

Warum es auf die Balance ankommt

Spendende und Förderstiftungen achten auf beides: Sie wollen wissen, wogegen eine Organisation antritt und gleichzeitig, was durch ihr Engagement entsteht. Wer nur Probleme schildert, hinterlässt leicht ein Gefühl von Ohnmacht. Wer nur positiv spricht, läuft Gefahr, den Ernst der Lage zu überdecken.

Die stärksten Botschaften verbinden beide Ebenen. Eine Initiative, die gegen Hunger kämpft, beschreibt gleichzeitig, wie sie Ernährungssicherheit schafft. Wer gegen Diskriminierung auftritt, zeigt zugleich auf, wie Teilhabe ermöglicht wird.

Sprache als Entscheidungshilfe

Für institutionelle Förderpartner ist die Art der Kommunikation oft entscheidend. Sie müssen nachvollziehen können, wie die Organisation wirkt, welche Veränderung sie anstösst und warum gerade dieses Engagement Unterstützung verdient. (Und sie müssen es in wenigen Sätzen verstehen können – Stiftungsräte haben selten viel Zeit.)

Klare Sprache macht die Mission greifbar. Sie zeigt nicht nur, wofür die Organisation steht, sondern auch, warum eine Investition in sie Sinn macht.

Fazit

Es geht nicht um ein Entweder-oder, sondern um ein Sowohl-als-auch. Missstände benennen, Lösungen zeigen und beides in eine klare Geschichte verweben. Für Spender:innen und Förderstiftungen entsteht so ein Bild, das überzeugt: Ihr Einsatz ist notwendig, und er bewirkt eine positive Veränderung.

(Und das ist letztlich die Frage, die jeder Förderpartner stellt: Warum braucht es euch und was wird durch euch möglich?)

Weiter
Weiter

Spender:innen um Feedback bitten?